Über die Gründerin Alicia Linz
Eine Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin, ein Modemanagement-Studium, Praktika in Berlin und New York: Alicia Linz, die Gründerin von ALICIA VICTORIA, ist schon lange mit der Modewelt vertraut. All ihre Erfahrungen im Umgang mit Textilien haben sie geprägt und tragen heute ihre Früchte in Form eines eigenen Labels.
Augenöffnende Aha-Momente
Dass Alicia einmal selbstständig arbeiten möchte, war ihr schon früh bewusst. Doch dass aus ihren Ideen ein nachhaltiges Taschen-Label erspringen würde, bedurfte mehrerer Aha-Momente. Einer davon geht in ihre Zeit als Praktikantin zurück. Für die Fashion Week in New York arbeitete sie gemeinsam mit einem Team an der Fertigung eines aufwendigen Paillettenmantels. Als sie diesen auf dem Laufsteg sah, stand ihr die Faszination ins Gesicht geschrieben: Sie selbst war Teil dieses hochwertigen Kunstwerks und ihr wurde bewusst, wie viel Arbeit und Leidenschaft in der Herstellung von Kleidung steckt. Eine Freude und ein Schock zugleich, denn die aufwendige Handarbeit in der Textilbranche wurde und wird leider viel zu häufig übersehen. Da war für Alicia der Grosche gefallen. Ihr Ziel: den Menschen ins Bewusstsein rufen, wie viel Fleiß, Zeit und Kreativität hinter der Kleidungsproduktion steht.
Bis zu diesem Punkt hatte Alicia nur wenig Berührungspunkte mit dem Rohstoff Leder. Umso augenöffnender und prägender war der Moment, als sie in einem Workshop erfuhr, dass Leder fast immer ein Abfallprodukt der Fleischindustrie ist: Es bleibt in vielen Fällen als ungenutzte Ressource über. Ein weiteres Aha-Erlebnis, das Alicia nicht mehr losließ. Sie recherchierte und begann, sich immer mehr mit dem Thema Leder auseinanderzusetzen. Ein befreundeter Ornithologe, der seinen Jagdschein machte, erweckte ihr Interesse nur noch mehr, als dieser von seinen Erfahrungen mit dem ungenutzten Rohstoff berichtete.
Von einer Idee bis zur ersten Kollektion
Alicia war klar, dass sich etwas ändern musste – und dass sie selbst etwas dafür tun konnte. Die Häute vom erlegten Wild sollten nicht als Abfallprodukte enden, sondern ganzheitlich und nachhaltig zur Verwendung kommen. So entstand die Idee zu einer eigenen Marke – mit Fokus auf die natürliche Ausprägung der Tierhäute. Dieser Punkt war für Alicia von Beginn an ein zentrales Anliegen. Statt wie in der herkömmlichen Lederindustrie nur perfekte und narbenfreie Häute zu verwenden, schätzt sie bis heute die individuellen Prägungen, Löcher und Narben, die Tierhäute an sich tragen – und unsere Taschen zu Unikaten machen.
In ihrem Berliner Atelier begann Alicia mit der Konzeption. Erste Skizzen wurden gefertigt, Lederproben begutachtet, Verträge aufgesetzt und Diskussionen geführt. Zwei Jahre hat es gedauert, bis sie die ersten Taschen in den Händen hielt. Deren Produktion erfolgte in einem Familienbetrieb in Bogotá. Das Team von ALICIA VICTORIA begleitete den Herstellungsprozess sieben Monate lang vor Ort. Zurück in der Heimat wurde die Vision immer greifbarer: Aus Alicias anfangs häufig missverstandenen Idee wurde ein hochwertiges Produkt und die ersten KundInnen erfreuten sich über ihre einzigartigen Taschen.